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Farbauszüge gekörnt drucken

Im Gegensatz zu gerasterten Farbauszügen können die Farbauszüge auch gekörnt gedruckt werden. Gekörnt heißt, dass ähnlich wie bei einem frequenzmodulierten Raster Rasterpunkte in der gleichen Größe stochastisch verteilt werden, um ein Bild zu reproduzieren. Wird ein Farbauszug gekörnt reproduziert, so können keine Moirés oder Rosetten auftreten, deshalb eignet es sich besonders, wenn Strukturen wiedergegeben werden sollen. Dazu ist es möglich, im Druckertreiber im Reitermenu „Bild“ unter Rastertyp die Einstellung Gekörnt auszuwählen.
Beim Belichtungsvorgang wird nun kein Rasterpunkt entsprechend der Stärke des Farbtons erstellt sondern ein prozentualer Anteil von gleichgroßen Punkten mit einem hundertprozentigen Farbpunkt belichtet, deshalb kann auch kein Rasterwinkel und keine Rasterfrequenz festgelegt werden. In der Theorie funktioniert dies wie folgt: Liegt ein Feld von 10 × 10 Pixeln vor (stellvertretend für eine Farbintensität zwischen 0 und 100 Prozent) und soll darin ein Farbton dargestellt werden, der 50 % Farbintensität hat, so werden im 10 × 10 Pixel großen Feld 50 1 × 1 Pixel große Felder farbig eingefärbt anstatt einen großen, zusammenhängenden Rasterpunkt zu machen, der die selbe Menge an Pixeln einnimmt. In der Praxis werden gekörnte Farbflächen des Öfteren falsch dargestellt und folgen sehr prägnanten Pixelstrukturen. Bevor ein Projekt gekörnt gedruckt, sollten im Vorfeld ausreichend Testdrucke der Motive gemacht werden.

1 Starke Vergrößerung eines amplitudenmodulierten Rasters; ein großer Rasterpunkt steht für den jeweiligen Tonwert, je größer der Rasterpunkt desto stärker der Farbauftrag
2 Starke Vergrößerung eines frequenzmodulierten Rasters; viele kleine, gleich große Rasterpunkte bestimmen den Farbauftrag, je mehr kleine, stochastisch verteilte Rasterpunkte, desto stärker der Farbauftrag