Das Drucken von Daten ist aus allen Programmen möglich, die in der Lage sind, einen Drucker anzusteuern. Um PDF-Dateien an einen Risographen zu senden, wird ein Programm benötigt, dass diese anzeigen kann, z. B. Adobe Acrobat oder der Adobe Reader. Im Druckermenu lassen sich die üblichen Einstellungen wie Seitenausrichtung, Papierformat etc. vornehmen.
Bei mehrseitigen PDFs ist immer darauf zu achten, dass die richtige Seitenzahl der zu druckenden Seite angegeben wird, da ansonsten nacheinander für jede Seite eine Masterfolie und, sofern der Auto-Druck am Gerät oder im Treiber aktiviert ist, zwei Drucke erstellt werden. Um ein Verkleinern des Originals zu vermeiden, empfiehlt es sich, unter Seitenanpassung keine zu wählen, vorausgesetzt die Vorlage wurde entsprechend erstellt (siehe Rand). Für Rastergrafiken lässt sich unter Einstellungen Bild die Frequenz und der Winkel des Rasters einstellen.
Je nach vorliegender Windowsversion ist der Drucken-Dialog minimal unterschiedlich, zumindest seit Windows XP haben sich die groben Hauptpunkte allerdings nicht mehr grundlegend verändert.
So ist zunächst der richtige Drucker einzustellen, bevor weitere Einstellungen getätigt werden. Die weiteren Variablen werden zurückgesetzt, wenn die Auswahl des zu verwendenden Drucker nochmals geändert wird, dies sollte einmalig eingestellt und dann für den Rest der zu druckenden Seiten nicht mehr verändert werden.
Im Dialogfeld „Zu druckende Seiten“ besteht die Wahl zwischen Alle, Aktuelle Seite, sowie die Möglichkeit, einen Seitenbereich einzustellen, der gedruckt wird. Von Alle und der Eingabe des Seitenbereichs wird dringend abgeraten, da der Riso daraufhin jeweils von jeder Seite einen Master erstellt, eine Seite druckt und dann den nächsten Master erstellt, sofern nicht mehr als ein Exemplar in der Drucker-Hauptübersicht eingestellt wird. Die anderen Einstellungen bezüglich der Größe der Seite und Skalierungen des Formats können hier vernachlässigt werden, da diese Einstellungen auch im Weiteren unter dem Punkt Eigenschaften getätigt werden können.
Im Punkt „Eigenschaften“ befinden sich nun die druckerspezifischen Informationen sowie Einstellmöglichkeiten für den Risographen, die ganz genau auf das eingehen, was die Maschine imstande ist zu leisten.
Durch Klick auf die Reiter Grund, Layout, Farbgebung, Bild, Erweitert und Option kann einfach durch die Menus navigiert werden, um die nötigen Einstellungen zu treffen.
Der Reiter Grund nimmt einige Einstellungen vorweg, die auch in den weiteren Reitern danach eingestellt werden können, so kann hier die Originalgröße (gemeint ist hier die Größe der Vorlage) eingestellt, sowie die Richtung des Papiers, also Hoch- oder Querformat angegeben werden. Die Einstellung der Größe kann aber auch noch im Reiter Layout getätigt werden, genau so wie die Papiergröße. Auch die Einstellung der Druckfarben greift hier noch nicht, weil der Reiter Farbe zu diesem Zeitpunkt noch auf Einfarbendruck, standardmäßig Schwarz, gestellt ist.
Im Untermenu Layout, dem Zweiten von links, sollte nun Original- und Papiergröße eingestellt werden, sofern dies vorher noch nicht gemacht wurde. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Bögen innerhalb des RIPs auszuschießen und auf den Bögen anzuordnen.
Durch die Funktion Ausschießen können bis zu vier Seiten einer PDF auf einem Master skaliert ausgegeben und damit reproduziert werden. Ist die Checkbox bei Auf Druckbaren Bereich einpassen aktiviert, so wird das Layout verkleinert, um innerhalb des Druckbaren Bereiches des Risographen abgebildet werden zu können, die Funktion Rand Plus aktiviert außerdem, dass darüber hinaus ein geringer Rand freigelassen wird, um das einfachere Reproduzieren von Originalen zu ermöglichen und Papierstaus oder ähniches zu vermeiden.
Das Aktivieren der Option „180-Grad-Drehung“ kann sehr ratsam sein, wenn ein Bogen ein zweites Mal bedruckt wird. Wenn Vorder- oder Rückseite des Bogens bereits bedruckt ist und nach dem erneuten Einlegen unter dem Gummirad des Papiereinzugs möglicherweise bereits Stellen auf dem Papier sind, die einen starken Farbauftrag aufweisen, so kann die andere Kante des Bogens überprüft werden. Sofern sich auf der vom Mittelpunkt des Papieres aus um 180 °-gedrehten Position weniger Farbauftrag befindet, so wird diese Option aktiviert. Nun werden die Bögen mit der Seite, die beim ersten Druckgang zuletzt aus der Maschine kam (vom Bedienpanel der Maschine aus, die linke / untere Kante des Papiers), zuerst zum Papiereinzug geführt. So wird die Chance des Verschmierens und Abreibens der Bögen auf die unterliegenden Bögen des Papierstapels geringer.
Im Menu Farbgebung kann zwischen dem Einfarbendruck und dem Zweifarbendruck gewählt werden. Einfarbendruck bedeutet, dass der Farbauszug der ausgewählten Seite in Farbwerte zwischen 0 und 100 % um-
gerechnet werden und dann mit der über das Dropdownmenu ausgewählten Farbe gedruckt werden. Es ist zwar etwas längerwieriger, aber auch die Zuweisung von mehrfarbigen Dateien über den Modus des Einfarbendrucks empfiehlt sich stark um maximale Kontrolle über die zu belichtenden Masterfolien zu bekommen.
Da über das Dropdownmenu die Zuordnung der Farben innerhalb der Maschine passiert, ist dieses eine beliebte Fehlerquelle. Nicht selten passiert es, dass nach dem Belichten der zweiten Trommel beim Absenden des Farbauszugs für die erste Trommel vergessen wird, im Menu die Farbe auch auf die der sich auf der ersten Trommel befindlichen einzustellen. Daraufhin wird die neu belichtete Folie erneut auf der zweiten Trommel aufgezogen.
Es ist also unvermeidlich, dass im System-Manager von Windows nach der Installation des Druckers auch die verfügbaren Druckfarben vergeben und der Liste der Farben hinzugefügt werden, damit diese im Treiber auswählbar sind. Sofern die Liste der verfügbaren Farben erweitert wird während Programme wie Adobe Acrobat oder Reader geöffnet und ein Dokument aktiv ist, so müssen diese neu gestartet werden, bevor die aktualisierte Liste sichtbar wird, da diese Einstellungen dazu neu aus dem Treiber geladen werden müssen.
Für den Zweifarbdruck muss man folgende Dinge beachten: Nicht nur, dass die zwei Farben für den Druckgang bereits im Vorfeld bestimmt werden müssen, so muss darüber hinaus eingestellt werden, ob die Master beider Farben hergestellt werden und auch, wie der Riso diese Farbauszüge separieren soll.
Der Reiter Bild geht auf das Druckbild des Druckbogens ein. Der interne RIP des Risographen erkennt, welche Bestandteile der PDF Bilder, welche Texte sind und kann diese entsprechend unterschiedlich während des Belichtungsvorganges berücksichtigen.
Je nach getätigter Einstellung verändert sich das Vorschaubild auf der linken Seite, welches zumindest schematisch versucht, die Veränderungen der Einstellungen in der Vorschaugrafik anzuzeigen.
Die möglichen Einstellungen des Rastertyps können entweder gerastert (amplitudenmoduliert, das heißt mit Rasterwinkeln und Rasterfrequenz) oder gekörnt (frequenzmoduliert, das heißt stochastische, gleich große Rasterpunkte je nach zu reproduzierendem Farbton). Auf die Rasterwinkelung wird auf Seite 140, auf die Körnung auf Seite 148 eingegangen.
Bei Fototyp kann zwischen Standard, Porträt und Gruppe gewählt werden. Hierbei werden Bilder über die Einstellung Standard normal ausgegeben, Porträt eignet sich besonders für die Reproduktion von Bildern, bei der die Bildmitte dunkler ist, Gruppe dafür, wenn die Bildmitte zu hell ist, und angeglichen wird. Weitere Einstellungen sind unter der Schaltfläche Details.
Strichvorlagen können in drei verschiedenen Modi interpretiert und ausgegeben werden: Gekörnt, gerastert, flächig. Mit der Einstellung Gekörnt werden Strichvorlagen in Halbtönen so dargestellt, dass die Halbtöne nicht durch Rasterwinkel in verschiedenen Frequenzen, sondern durch Körnung erzeugt werden. Die Einstellung Gerastert rastert Strichvorlagen anhand der im Rastertyp eingestellten Vorgaben von Frequenz und Winkel. Flächig lässt die Farbtöne Strichvorlagen außen vor und versucht die gesamte Datei im jeweiligen Vollton zu drucken.
Unter Details werden Helligkeit, Kontrast, eine Hintergrundkorrektur, Kantenglättung und die Tonverfeinerung einstellbar. Während Helligkeit und Kontrast nahezu selbsterklärend sind (Sieben Stufen von dunkel zu hell bzw. niedrig zu hoch), so ergeben sich durchaus andere Bildergebnisse, wenn Details wie Hintergrundkorrektur, Kantenglättung und Tonverfeinerung angehakt sind.
Die Option Hintergrundkorrektur versucht, den Kontrast in den Tiefen und Mitteltönen eines Bildes zu verstärken und kann dazu genutzt werden, Bilder klarer und schärfer erscheinen zu lassen, diese Option versucht außerdem, den Farbauftrag dadurch zu regulieren, dass Bildteile seltener dazu neigen, zu dunkel zu werden. Die Option Kantenglättung kann eingesetzt werden um Kanten, die zackig und unruhig erscheinen, geringfügig weich zu zeichnen. Kanten werden so visuell herausgehoben und erhalten dadurch eine klarere Form. Ist das Kontrollkästchen Tonverfeinerung aktiv, so versucht der Risograph bei Bildern weichere Tonübergänge zur Rasterung zu verwenden. Diese Einstellungen sollten ausgiebig getestet werden, bevor eine Auflage damit gedruckt wird.
Ähnlich wie Strichvorlagen kann auch Text gesondert interpretiert und ausgegeben werden. Hierzu muss Text als Textinhalt einer Datei vorliegen, also vom RIP als Text erkennbar sein. Fett macht den belichteten Text und letztlich den Ausdruck in seiner Konturstärke minimal dicker (verhindert ungleichmäßige Linien) und eignet sich besonders bei Texten in Serifenschriftarten, die besonders klein gedruckt werden sollen. Hier versucht der RIP, die ungleichen Strichstärken aneinander anzupassen und überfüllt die Textkurven.
Fein macht den Text und Ausdruck dünner (verhindert gestauchte Linien), dies eignet sich besonders dann, wenn zu fette Schrifttypen in zu kleinen Größen gedruckt werden sollen und dazu zum Beispiel Punzen zulaufen. Die Einstellung Aus passt das Textvolumen nicht an und lässt die Textkurven so, wie sie im Dokument vorgesehen sind.
Mit den Einstellungen unter Erweitert können bereits im Vorfeld Parameter für den Druck verändert und damit teilweise die Einstellungen am Gerät überschreiben werden. Dies gilt für die Druckgeschwindigkeit, für die Intensität der Druckfarben, für den Intervalldruck und auch für das Sparen von Farbe. Diese Einstellungen können unverändert bleiben, so bleibt voller Einstellungsfreiraum beim Verwenden des Risographen. Auch
die Möglichkeit des programmierten Drucks besteht in diesem Fenster, dieser führt dazu, dass ein Auflagensatz der vorliegenden Seiten ausgegeben wird, nach jedem Satz werden allerdings neue Master erstellt. Dies kann unter falscher Verwendung dazu führen, dass sehr viele Masterfolien nahezu verschwendet werden, um im Endeffekt sehr wenige Seiten zu drucken.