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Der „richtige“ Farbauftrag

Die richtige Menge Farbe für ein Motiv zu finden, kann unter Umständen nicht immer einfach sein, besonders dann, wenn ein Motiv einen starken Tonwert in vielen Bereichen aufweist. Denn wie in den Kapiteln Papier und Druck beschrieben, neigt das Papierpigment dazu, irgendwann „zuzugehen“, das heißt: Es nimmt keine Farbe mehr an. Das kann dazu führen, dass Stellen des Druckbogens fleckige, ausgefranste Farbseen aufweisen, die sich vor allem deshalb bilden, weil die Farbe nicht weiß, wohin sie einsinken soll. Das verfügbare Pigment ist aufgebraucht, die Farbe bleibt auf dem Bedruckstoff. Trotz oder gerade auch weil mit Farbprofilen gearbeitet wird, sollte das Experiment mit verschiedenen Farbaufträgen unbedingt getestet werden. Dazu sollten Gradationskurven vor der Umwandlung angepasst werden und auch mit verschiedenen Rasterungen oder sogar körnigem Farbauftrag gespielt werden.

Besonders bei dunklen Farben kann es von Vorteil sein, wenn der Farbauftrag nicht ganz so stark ausfällt, wobei helle Farben meist stärker gedruckt werden können. Innerhalb des Betriebssystems des Risographen sollte auch die Funktion „Farbe sparen“ nicht außer Acht gelassen werden, diese kann mitunter dazu beitragen, dass das Druckbild gleichmäßiger wird, auch ist es möglich am Bedienpanel des Risographen mit der Farbintensitätseinstellung gegen ein zu dunkles Druckbild entgegen zu wirken. Sollten diese Versuche alle nicht zum gewünschten Ziel führen, so ist das Neubelichten eines weiteren Masters unumgänglich.

Bevor Anpassungen an der Ausgangsdatei gemacht werden, kann auch der Weg über die Einstellungen der Druckersoftware innerhalb des Betriebssystems gegangen werden — auch hier gibt es die Möglichkeiten zur Aufhellung oder Kontrastsenkung eines Motivs. Mit Sicherheit ist keine Druckeinschränkung deutlicher sichtbar als ein zu hoher Farbauftrag auch dann, wenn sich der Farbauftrag in den Ecken eines Buches oder Magazins deutlich macht und die Seiten beim Anfassen oder Blättern verschmutzen.

1 Abrieb einer Masterfolie auf Transparentpapier. Selbst nach 5 Monaten ist die Farbe auf diesem Abrieb immernoch feucht und hinterlässt beim Abdruck an Bedruckstoff oder Haut starke Spuren
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