In der Praxis stellt sich folgendes Problem: Eine Farbe muss eindeutig bestimmt werden, um sie reproduzierbar zu machen, dadurch werden üblicherweise die zweidimensionalen Verfahren der additiven (RGB) oder subtraktiven (CMYK) Farbmischung verwendet. Ein Vorteil dieser Methode besteht auch darin, dass dadurch Einflüsse in die Farbe, z. B. die Tönung des Papiers durch Addition oder Subtraktion dieses Farbeindruckes mit in die Farbwerte einbeziehen kann. Das heißt, liegt ein Bild in einem CMYK-Farbraum für hochweißes Papier (z. B. ISO Uncoated) vor und soll auf gelbliches Papier (z.B. ISO Uncoated Yellowish) gedruckt werden, so sollte es vor dem Druck umgewandelt werden, um ungewünschte Ergebnisse zu vermeiden.
Um ein vorliegendes Farbbild so genau wie möglich am Risographen druckbare Farbe zu reproduzieren, muss von diesen zweidimensionalen Spezifikationsverfahren in ein dreidimensionales Verfahren gewechselt werden. Grund dafür ist die Notwendigkeit bei den Farben des Risographen ebenfalls den Parameter L (für Luminanz) zu bestimmen. Wichtig dabei ist auch, dass die Farben der Farbpalette des Risographen Sonderfarben sind. So ist ein in CMYK vorliegendes Bild gedruckt in den Farben Blau, Fluoreszierend Pink, Gelb und Schwarz möglich, aber letztendlich auch nur „nah dran“. Im Verlauf der Arbeit sind so eine Vielzahl von Farbräumen entstanden, die auf unterschiedliche Art und Weise die Darstellung von Farbfotos in besonderen, teils mitunter sogar fluoreszierenden Farben ermöglichen.
Um nun ein Farbprofil zu erstellen, ist zunächst eine Ausgangsdatei mit den Primärfarben des Farbraums wichtig. Diese Datei liegt im Textformat vor und ist ein kleiner Umweg, da bei der Erstellung von Testcharts in basICColor IMprove in der vorliegenden Version nur vorgefertigte Primärfarben aus einem Menu ausgewählt werden können. Durch eine Übersetzung von den Risofarben in Pantone-Werte für ungestrichenes Papier und durch die in Photoshop mögliche Konvertierung von Pantone Solid Uncoated-Werten in L*a*b-Werte ist es möglich, diese Dateien selbst anzulegen, um für die Profilierung zu verwenden.