Nahezu alle Druckverfahren, die vollfarbig kommerzielle Ergebnisse liefern, arbeiten mit einem mehrstufigen Aufbau (z. B. als Separationen, Platten oder Positive) von Bildern in Ebenen. Dieses mehrstufige (meist vierstufige) Prozessverfahren arbeitet mit speziell aufeinander abgestimmten Prozessfarben, die in sehr akkuraten Ergebnissen ein großflächiges Spektrum von Farben kraftvoll wiedergeben können. Das bekannteste dieser Verfahren ist die Vierfarb-Euroskala CMYK im konventionellen Offsetdruck. CMYK steht für die vier Farbebenen aus denen ein Bild zusammengesetzt wird: Cyan (C für Cyan), Magenta (M für Magenta), Gelb (Y für Yellow) und Schwarz (K für Key plate, der „Schlüsselplatte“ Schwarz, der zumeist ersten Farbe im Papierlauf, an der die Passer der anderen Farben ausgerichtet werden1). Durch diesen Prozessstandard wird in Druckvorstufe und Druck eine einfache Möglichkeit geschaffen, vollfarbige Bilder problemlos von Datei in ein Druckergebnis zu übersetzen, ohne spezielle Farbpigmente verwenden zu müssen und dennoch das ähnlichste Farbergebnis des Originals zu erhalten. Innerhalb von Photoshop wird ein Bild, sofern es im CMYK-Modus vorliegt, automatisch im Kanalfenster in die vier Farbauszüge separiert.
Um ein Bild adäquat zu bearbeiten ist es äußerst empfehlenswert das Bild zunächst in RGB zu modifizieren und es danach über Bearbeiten » Farbprofil zuweisen » CMYK umzuwandeln. Es ist möglich, dass die Farben sich geringfügig verändern, deshalb ist es sinnvoll, das Bild nachträglich über Einstellungsebenen wie Farbton /Sättigung oder mittels einer Gradationskurve zu bearbeiten, um die Farbbalance je nach Belieben zu verändern. Sofern der Farbeindruck des Motivs korrigiert wurde, kann das vorliegende Bild über Bild » Modus » Mehrkanal umwandelt werden, nun liegt das Bild in verschiedenen Kanälen vor. Wenn ein Bild im RGB-Modus als Ausgangslage verwendet wurde, werden drei Kanäle (Cyan, Magenta, Gelb) benötigt, wenn ein CMYK-Bild als Ausgangslage verwendet wurde sind es vier Kanäle (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz).
Vorsicht: Ab dem Moment der Umwandlung in ein Multikanalbild ist Photoshop nicht mehr imstande, dieses Bild nun noch farbverbindlich anzuzeigen, das Bild hat möglicherweise einen leichten Stich ins Rötliche. Zuletzt können finale Farbkorrekturen gemacht werden, indem der gewünschte Kanal ausgewählt und über Bild » Korrekturen die gewünschte Korrektur (z. B. Gradationskurve) getätigt wird. Sofern das Bild zur eigenen Zufriedenheit bearbeitet ist, kann es wie folgt abspeichert werden:
Im Kanalfenster über Optionen » Kanäle teilen das vorliegende Bild in vier Dateien umwandeln, und jeweils als TIFF-Datei abspeichern.
Um die Datei als Multikanal-Datei beizubehalten, scheiden viele konventionelle Dateiformate (z.B. Photoshop, TIFF oder JPG) aus. Sofern die Datei als Multikanaldatei abgespeichert werden soll, damit die Separationsvorschau in
InDesign genutzt werden kann bzw. darüber hinaus Separationen in einer PostScript-Datei nutzen möchte (siehe Kapitel 4, Seite125) sollte als Format Photoshop-DCS 2.0 gewählt werden, damit sie auch in Adobe InDesign korrekt importiert und angezeigt werden kann. Ist es unabdingbar, das Mehrkanalbild
als Photoshopdatei abzuspeichern, so sollte der Mehrkanaldatei ein Graukanal hinzugefügt werden (z.B. über Bild » Modus » Graustufen).
Nun hat das Bild zwar einen zusätzlichen Schwarzkanal, die Schmuckfarbenkanäle der gewünschten RISO-Farben sind aber weiterhin erhalten.